Auf Borlach’s Spuren

DIE RADHÄUSER
Das Herzstück des Antriebes


Die Reise auf Borlach’s Spuren beginnt an der Saale. Es ist schon erstaunlich, welchen Einfallsreichtum die Menschen in vorangegangener Zeit an den Tag legten. Direkt neben dem Wehr zweigt die kleine Saale an. Die vorhandene Wasserkraft wird dazugenutzt, große Wasserräder zu betrieben. Die so erzeugte Energie diente dem Antrieb des Feldgestänges. Noch heute befindet sich eines der beiden Räder im Betrieb, um das Feldgestänge anzutreiben. Das Knarren des Gestänges ist weithin zu hören und weist den Weg weiter in Richtung des Schachtes und später zum Gradierwerk.

DAS KUNSTGESTÄNGE
Die Verbindung zum Schacht und zum Gradierwerk


Mit Hilfe des Gestänges pumpt man noch heute aus dem Borlachschacht durch einen unterirdischen Tunnel die Sole auf das 1870 erbaute Gradierwerk. Die salinetechnischen Anlagen in Bad Kösen als zusammenhängender Komplex sind heute einmalig in Europa.

DER BORLACHSCHACHT
Die Quelle der Soleförderung


Der erste Schacht befand sich zu jenen Zeit auf dem Gelände des heutigen Kurhotels „Mutiger Ritter“ unmittelbar an der kleinen Saale. Wahrzeichen für die Soleförderung in Bad Kösen ist der im Jahre 1731 errichtete Borlachschacht. In den Folgejahren entstehen zwei Gradierhäuser, drei Siedehäuser, die dazugehörigen Kunstgestänge und ein Querstollen zur Verbindung beider Schächte in einer Tiefe von 163m. Die Salzproduktion beginnt und erreicht im Jahr 1799 ihren Höhepunkt.

DAS GRADIERWERK
Gestern – Arbeit, Heute – Ort der Erholung und Entspannung

Ich will hier niemanden mit großen wissenschaftlichen Abhandlungen quälen, dafür gibt es viele andere Seiten. Diente das Gradierwerk einst der Vorbereitung des sich anschließenden Salzsiedens wurde doch sehr schnell auch die medizinische Wirkung bekannt. Schnell entwickelte sich Kösen zu einem Modebad. Noch bevor das Stadtrecht erlangt wurde, trug Kösen schon den Titel eines Solbades. Nachdem 1859 die Salzproduktion eingestellt werden musste, erwies sich das Gradierwerk, indem die Sole zur Verdunstung über Dorngestrüpp tröpfelt, als idealer Ort für die Freiluftinhallation. Die entstandene Salzluft übertrifft jedes Seebad. Noch heute ist das Gradierwerk ein beliebter Anziehungspunkt für Jung und Alt, aus Nah und Fern.